Wasser gehört zu unserem Leben unverzichtbar dazu. Ob für die tägliche Hygiene, zum Putzen, als Trinkwasser, zum Gießen, für das Aquarium oder auch für Wasch- und Spülmaschine. Naheliegend, dass hier immer einmal etwas „danebengeht“! Dies können kleine Malheurs sein wie das umgefallene Trinkglas oder mittlere „Katastrophen“ wie ein Wasserrohrbruch oder auch Hochwasser. Gerät das Wasser mit Bodenbelägen wie Parkett in Kontakt, können daraus Probleme entstehen! Im Folgenden schauen wir uns unterschiedliche Parkett Wasserschäden an und mögliche Lösungen. Die gute Nachricht vorweg: Es gibt immer eine Lösung – aber der Aufwand dazu kann natürlich variieren.
Durch die Omnipräsenz von Wasser in unserem Leben gibt es natürlich auch entsprechend viele Wasserschaden-Ursachen. Geplatzte Schläuche und Rohre, die überlaufende Badewanne, ein ansteigendes Grundwasser, der umgekippte Putzeimer, aber auch das offen gelassene Dachfenster bei Regen. Eine dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit kann ebenfalls ungünstig auf Parkett einwirken. Schlussendlich sind bei all diesen Beispielen (und es gibt natürlich viel mehr) drei Faktoren wesentlich, welche die Schadenswirkung bestimmen:
Holz ist ein sogenannter hygroskopischer Werkstoff. Sowohl Massivholz als auch Produkte mit Holzfasern und -spänen (wie die Trägerplatten von vielen Bodenbelägen) nehmen bei hoher Luftfeuchtigkeit Wasser auf und geben sie bei niedriger Luftfeuchtigkeit wieder ab. In gewissem Rahmen ist dies auch unproblematisch. Erst bei zu viel Feuchtigkeit beginnen die Probleme, denn das Holz beginnt, sich auszudehnen. Schwimmend verlegtes Parkett kann sich verformen, und stößt es bei seiner Ausdehnung an Grenzen (wenn die Dehnungsfugen ausgeschöpft sind), dann wölbt es sich nach oben. Tatsächlich sind hier starke Kräfte am Werk – insbesondere, wenn der Wasserschaden großflächig einwirkt! Verklebtes Parkett wiederum kann sich lösen. Feuchtigkeit unter einem Parkettboden ist auch das ideale Klima für die Bildung von Schimmel. Auch holzzerstörende Pilze können sich bilden.
Bei leichteren Fällen (wenig Wasser, schnell entdeckt) gibt es entsprechend einfache Lösungen, wenn man schnell reagiert. Bei größeren Wasserschäden beim Parkett ist es ratsam, dass man das Ausmaß – etwa durch entsprechende Messungen – ermittelt, um die passenden, ausreichenden Maßnahmen zu ergreifen (wie wir sie im Folgenden schildern werden). Im Zweifelsfall lassen Sie lieber das Ausmaß des Wasserschadens durch einen Fachbetrieb ermitteln!
Grundsätzlich ist der Lösungsansatz stets, die problematische Feuchtigkeit wieder aus dem Parkettholz herauszubekommen. Im besten Fall hat das Parkett die Einwirkung durch Wasser unbeschadet überstanden. Ansonsten gilt es, das Parkett aufzubereiten oder sogar auszutauschen (punktuell, großflächig oder auch komplett).
Bei geringeren Beeinträchtigungen wie dem umgekippten Wasserglas oder Putzeimer kann es schon genügen, dass Sie die Flüssigkeit sofort und gründlich mit einem Aufnehmer beseitigen. Insbesondere bei lackiertem Parkett können Sie so viel Flüssigkeit entfernen. Anschließend sollten Sie ausgiebig lüften – am besten sorgen Sie für ordentlich Durchzug. Eine hohe Luftfeuchtigkeit erschwert das Trocknen. Eventuell hilft es, einen Heizlüfter hinzuzuziehen.
Wenn das Wasser länger auf dem Parkett steht, können auch Wasserflecken entstehen. Hier reagiert die Gerbsäure des Holzes mit dem Wasser, und es kommt zu Verfärbungen. Bei geöltem Parkett reicht es oft schon aus, einen Holzreiniger anzuwenden, nachdem die Stelle getrocknet ist. Sie können auch die Stelle vorsichtig abschleifen und im Anschluss wieder neu ölen.
Technischen Bautrockner sind notwendig, wenn die oben beschriebenen Lüftungsmaßnahmen nicht ausreichen – insbesondere, wenn das Wasser tief in den Parkettboden eingedrungen ist. Als Trockner kommen Kondenstrockner und Adsorptionstrockner in Betracht. Letztgenannte bieten eine besonders hohe Trockenleistung, doch hier ist Vorsicht geboten! Eine zu schnelle Trocknung führt zu Verformungen und Wölbungen bei schwimmend verlegtem Parkett und zu Ablösungen bei Parkett mit vollflächiger Verklebung. Lassen Sie sich genau einweisen zum fachgerechten Gebrauch oder überlassen Sie die Arbeit einem erfahrenen Fachbetrieb.
Mehrere große Löcher in das Parkett bohren? Es mag rabiat klingen, doch oftmals gibt es keine andere Wahl (außer, das Parkett komplett zu entfernen), wenn ein hohes Maß an Flüssigkeit in und unter dem Parkett ist. Knapp 2 Centimeter große Löcher werden genutzt, um trockene Luft einzublasen und die Feuchtigkeit abzusaugen. Da es oftmals auch Schimmelbefall gibt, sind entsprechende Schimmelfilter sinnvoll, um keine Schimmelsporen im Raum zu verteilen. Die durchlöcherten Parkettelemente müssen natürlich im Anschluss ersetzt werden.
Leider bieten alle vorgenannten Methoden keine Garantie, den Wasserschaden zu beheben – insbesondere bei drastischen Einwirkungen auf großer Fläche und über eine längere Zeit. Das Problem ist, dass auch der Untergrund bzw. der Estrich Feuchtigkeit aufnimmt. Ersetzt man „nur“ das Parkett, treten die gleichen Probleme schon bald wieder auf. Also gilt es, zuerst den Estrich wieder aufzubereiten. Ist dies geschehen, kann ein neues Parkett verlegt werden. Fehlte bisher eine ausreichende Dampfbremse / Dampfsperre, sollten Sie eine entsprechende Unterlagsbahn nun einsetzen, um das Parkett in Zukunft vor aufsteigender Feuchtigkeit zu schützen.
„Klassische“ Wasserschäden – etwa durch defekte Rohre und Schläuche – werden durch eine Hausratversicherung abgedeckt, oder auch durch die Gebäudeversicherung des Eigentümers von Haus oder Wohnung. Nicht hierzu zählen üblicherweise Aquarien, Wasserbetten oder auch „Durchnässungsschäden“ (z.B. offenes Fenster bei Regen). Im Zweifelsfall sollten Sie Ihren aktuellen Versicherungsschutz prüfen und bei Bedarf erweitern!
Für Schäden durch Naturgewalten (Starkregen oder Hochwasser) ist eine separate Elementarschadenversicherung zuständig. Ist ein Nachbar Schuld an dem Schaden, springt dessen Haftpflichtversicherung ein.
Streitfälle sind oftmals die Frage, inwieweit ein grobes Eigenverschulden vorliegt, etwa, wenn eine Spülmaschine nicht fachgerecht angeschlossen wurde. Auslegungssache kann auch die Frage sein, ob und inwieweit man gewissen Pflichten nicht nachgekommen ist. Eigentlich müssen Sie nämlich Geräte mit Wasseranschluss und Wasserleitungen regelmäßig kontrollieren – aber wie viele machen das? Deshalb ist oftmals auch die Kulanz Ihres Versicherers gefragt.