Eine Terrasse aus Holz ist immer noch ein beliebter Klassiker. Die Optik einer Holzterrasse erinnert an das Deck eines alten Segelschiffs, und auch der Klang beim Laufen über die Planken hat seinen ganz eigenen Reiz! Das Naturmaterial Holz versprüht einen gemütlichen Charme und verbreitet Behaglichkeit. Wenn Sie nun eine neue Holzterrasse anlegen möchten, gibt es im Vorfeld viele Dinge zu bedenken. Eine zentrale Frage ist die Frage nach dem optimalen Terrassenholz. Hier gibt es keine Pauschalantworten! Stattdessen gilt es, Ihre individuellen Anforderungen sowie die Situation bei Ihnen vor Ort zu berücksichtigen. Optimal ist sicherlich das Gespräch mit einem kompetenten Gartenberater (z.B. bei uns in Rosdorf bei Göttingen), doch vielleicht möchten Sie sich schon im Vorfeld informieren darüber, was bei der Auswahl des Terrassenholzes eine Rolle spielen könnte! Wir wünschen viel Vergnügen und wertvolle Erkenntnisse bei unserem Ratgeber Holzterrasse!
Die Themen im Ratgeber Holzterrasse
Holz besitzt ein ganzes Set an Eigenschaften, und jede einzelne kann unterschiedlich stark oder schwach ausgeprägt sein. Dies macht jedes Terrassenholz einzigartig und erklärt auch, weshalb es so viele verschiedene gibt! Im Folgenden möchten wir Ihnen die wichtigsten Eigenschaften eines Terrassenholzes vorstellen. Inwieweit Sie diese „priorisieren“ und persönlich bewerten, spielt dann eine Rolle bei der Wahl des Terrassenholzes. Soll es besonders lange haltbar sein? Besonders rustikal? Wie nachhaltig soll das Holz sein? Soll das Terrassenholz eine unsichtbare Clipverlegung erlauben? Und schlussendlich: Wie teuer soll das Terrassenholz maximal sein pro Quadratmeter?
Klar – Ihre Terrasse soll Ihnen optisch natürlich gefallen, aber hier kann durchaus die Frage sein, inwieweit man hier zu Kompromissen bereit ist, etwa, wenn ein ähnliches Terrassenholz günstiger oder auch langlebiger ist als Ihr Lieblingsholz. Folgende Faktoren bestimmen die Optik einer Terrasse:
Unter Dauerhaftigkeit versteht man das Vermögen eines Holzes, sich gegen Witterungseinflüsse und Schädlinge zu behaupten. In unseren Breitengraden spielen holzschädigende Insekten bei der Terrasse eine untergeordnete Rolle, sehr wohl aber z.B. holzzerstörende Pilze, welche nach und nach das Holz zersetzen. Pilze benötigen vor allem Feuchtigkeit für ihr Wachsen – dies unterstreicht, wie wichtig es ist, durch die Konstruktion der Terrasse ein schnelles Ableiten und Trocknen von Feuchtigkeit zu ermöglichen. Terrassenhölzer zeichnen sich dadurch aus, dass sie ein Mindestmaß an Widerstandskraft aufweisen. Holzeigene Harze oder auch ätherische Öle und andere Stoffe versetzen Sie dazu in die Lage. Diese Resistenz nennt man „Dauerhaftigkeit“ und wird in Klassen eingeteilt. Ab Dauerhaftigkeitsklasse 4 ist ein Holz grundsätzlich geeignet, die Dauerhaftigkeitsklasse 1 ist die beste und bezeichnet ein absolutes Premiumholz. Hochwertige Harthölzer wie Ipé, Teak, Cumaru, Stauseeholz, Massaranduba oder auch Bambus-Terrassendielen weisen diesen Höchstwert auf. Doch auch Dauerhaftigkeitsklasse 2 (oder 1-2) ist langlebige Qualität. Bei entsprechender Pflege können auch Terrassendielen mit niedrigeren Werten lange halten – weit über den angegebenen typischen Durchschnittswerten.
➳ Übrigens: Die Dauerhaftigkeit ist der größte Einflussfaktor beim Preis einer Terrassendiele!
Je dichter die Fasern und je enger die Holzgefäßstruktur, desto härter und auch schwerer wird ein Holz. Dies macht es stabil und belastbar, allerdings nicht automatisch dauerhaft. Hartholz aus Übersee ist in der Regel hart bis sehr hart, das Gewicht kann nahezu das Doppelte von Eichenholz erreichen! Dies macht es natürlich schwieriger, das Terrassenholz zu bearbeiten. Ein Vorbohren mit Hartmetallbohrern ist notwendig für die Verschraubung, und auch der Transport der schweren Dielen ist natürlich schwieriger als bei leichtem Nadelholz, welches sich auch wesentlich komfortabler verarbeiten lässt.
➳ Übrigens: Hartholz ist durch seine hohe Faserdichte in der Regel besonders „barfußfreundlich“, da die Gefahr der Splitterbildung geringer ist.
Kommt Holz mit Feuchtigkeit in Berührung, nimmt es sie auf. Dies resultiert in einer Ausdehnung des Holzes! Beim Trocknen wird die Feuchtigkeit wieder abgegeben, und das Holz zieht sich wieder zusammen. Wie stark dieses „Quell- und Schwindverhalten“ ausgeprägt ist, unterscheidet sich je nach Holzart! Ist es besonders hoch, kann durch das „Arbeiten“ des Holzes die Verschraubung leiden. Eine unsichtbare Clip-Verbindung ist ebenfalls nicht möglich bei Terrassenhölzern mit hohem Quell- und Schwindverhalten. Bangkirai beispielsweise arbeitet ziemlich stark, das Holz der Ipé eher wenig. Schlussendlich kann man sagen: Je geringer das Quell- und Schwindverhalten, desto besser. Doch eine fachgerechte Verarbeitung kann möglichen Problemen vorbeugen.
Grundsätzlich ist Holz ein sehr nachhaltiges Werkmaterial mit dem „Charme“, dass es stets nachwächst. Wichtig ist natürlich hier eine vorbildliche Forstwirtschaft statt ein verantwortungsloses Abholzen von Waldflächen. Hölzer mit den Siegeln FSC und PEFC stammen aus einer Forstwirtschaft, die nicht nur auf einen nachhaltigen Umgang mit dem Naturmaterial achtet, sondern auch auf die Sozialstandards der Beschäftigten. Einheimische Hölzer stammen in der Regel aus vorbildlicher Forstwirtschaft und punkten zusätzlich mit kurzen Transportwegen.
Das günstige Holz der Kiefer – typischerweise von der Waldkiefer – bietet ein rustikales holztypisches Oberflächenbild mit Ästen und deutlicher Maserung. Das einheimische Nadelholz mit hohem Harzgehalt ist weich und lässt sich dadurch sehr gut bearbeiten, ein Vorbohren ist nicht erforderlich. Um als Terrassendiele einsetzbar zu sein, benötigt Kiefernholz eine schützende Imprägnierung in Form der Kesseldruckimprägnierung. Dadurch erhält es die Dauerhaftigkeitsklasse 3-4. Veredelt durch Thermo-Modifizierung, erhält sie sogar die Dauerhaftigkeitsklasse 2!
Vor vielen tausenden Jahren war die Douglasie in unseren Gefilden heimisch, um das Jahr 1850 herum wurde sie wieder eingeführt aus Nordamerika. Die Douglasie wird geschätzt als günstiges, zuverlässiges und schönes Holz für den Außenbereich. Fassaden, Terrassendielen, Carports, aber auch z.B. Dachlatten werden aus dem freundlich-hellen Holz gefertigt. Ein Schutzanstrich gegen Schädlinge oder eine Imprägnierung ist nicht erforderlich. Eine Douglasienterrasse vergraut sehr schön silbrig-hell. Dauerhaftigkeitsklasse 3-4.
Die sibirische Lärche wird geschätzt für ein besonders attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Sprich: Man erhält ein langlebiges Terrassenholz vergleichsweise günstig. Aufgrund des kalten Klimas ihrer Heimat wächst sie langsam. Die enge Jahresringstruktur sorgt für Härte und Belastbarkeit, das holzeigene Harz für einen natürlichen Holzschutz. Ansonsten glänzt die sib. Lärche mit einer schönen prägnanten Maserung und einer freundlichen hellen Färbung. Dauerhaftigkeitsklasse 3.
Für viele ist Bangkirai der Inbegriff eines Premium-Holzes. Und tatsächlich bietet Bangkirai eine hohe Dauerhaftigkeit (Dauerhaftigkeitsklasse 2) – doch bei Ihrem Holzfachhandel erhalten Sie noch hochwertigere Hölzer! Bangkirai weiß zu überzeugen mit einer schönen warmen, gelbbraunen Färbung und einer nahezu astfreien Oberfläche.
Für viele ist Ipé eine Königin unter den Terrassendielen. Von den Eigenschaften her als Terrassenholz wird sie eigentlich nur vom wesentlich teureren Java Teakholz übertroffen. Ipé ist extrem hart und unempfindlich gegen Feuchtigkeit oder Schädlinge. Deshalb können Sie Ipé auch gut als Poolumrandung verwenden. Ipé glänzt mit einer geringen Splitterbildung und ist sehr formstabil mit geringem Quellen und Schwinden. Ein echtes Rundum-Sorglos-Terrassenholz mit ausgeprägter Langlebigkeit und einer klaren „1“ als Dauerhaftigkeitsklasse. Die Färbung ist rötlichbraun und leichten Schwankungen im Farbbild, was ihren natürlichen Charakter besonders hervorkehrt.
Durch ein Hitzeverfahren, üblicherweise mit heißem Wasserdampf bei knapp 200 °C, wird die Struktur des behandelten Holzes auf Dauer verwandelt. Die Aufnahme von Feuchtigkeit wird enorm reduziert, und gleichzeitig wird der pH-Wert derart verändert, dass holzschädigenden Pilzen die Nahrungsgrundlage entzogen wird. Dadurch erhält Thermoholz beste Werte bei der Dauerhaftigkeit! Je nach Holzart ist die Langlebigkeit unterschiedlich. Thermoholz-Kiefer ist ein solider Einstieg bei den Thermohölzern und durch die Verwendung einheimischer Hölzer als Grundlage ökologisch besonders wertvoll. Dauerhaftigkeitsklasse 2! Bei der Thermo-Esche ist es sogar der Bestwert Dauerhaftigkeitsklasse 1. Zu beachten ist, dass die Thermo-Terrassendielen durch die Hitzebehandlung spröder werden, was kürzere Abstände bei der Unterkonstruktion erfordert.
Sicherlich versteht man spätestens nach Lektüre unseres Ratgebers, weshalb es so viele unterschiedliche Terrassenhölzer gibt! Unser Tipp: Besuchen Sie doch einmal unseren Holzhandel in Rosdorf bei Göttingen – hier finden Sie eine starke Auswahl an Terrassendielen aus Holz, die in der Region ihresgleichen sucht.
➳ Weitere Informationen zu unseren Holz-Terrassendielen.