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Parkett verlegen: schwimmend oder verklebt?

Wertvolle Tipps für die richtige Entscheidung in unserem Ratgeber!

Bei der Verlegung von Klick-Parkett bzw. Fertigparkett gibt es zwei wesentliche Hauptvarianten, die sich bei vielen Aspekten unterscheiden. Gleichzeitig ist diese Entscheidung sehr grundlegend! Einerseits lässt sie sich nicht ohne weiteres rückgängig machen, andererseits hat sie bedeutsame Auswirkungen auf viele Nutzungsaspekte des Parkettbodens.

Aus diesem Grund haben wir Ihnen die wichtigsten Aspekte zusammengetragen, damit Sie eine gute und informierte Entscheidung in Bezug auf Ihre individuellen Bedürfnisse treffen können!

Unsere Ratgeber-Themen:

Parkett verklebt: aufwändig, aber oft lohnenswert

Mithilfe eines speziellen, dauerelastischen Parkettklebers werden die einzelnen Parkettdielen mit dem Untergrund verbunden. Die Unterlage muss eben, sauber, fest, dauertrocken, rissfrei und tragfähig sein, darüber hinaus zug- und druckfest. Die Anforderungen an den Unterboden werden im Einzelnen in der DIN 18356 geregelt.

Vorteile einer vollflächigen Verklebung

  • Ideal im Zusammenspiel mit einer Fußbodenheizung: Durch die direkte Verbindung mit dem Untergrund ohne minimale, isolierende Luftpolster kann die Wärme schnell und effizient in den Raum gelangen.
  • Weniger Fugen, ruhige Optik: Die vollflächige Verklebung stellt eine schubfeste Verbindung mit dem Untergrund her, wodurch das natürliche "Arbeiten" des Holzes (Quellen und Schwinden) stark unterdrückt und auf ein Minimum reduziert wird. Dies führt zu einer höheren Maßstabilität, minimiert die Fugenbildung und verhindert effektiv Querkrümmungen oder Schüsselungen einzelner Elemente, sodass der Boden ruhiger und ebener wirkt. Darüber hinaus ermöglicht die geringe Ausdehnung in der Gesamtfläche das durchgehende Verlegen von größeren Flächen.
  • Bessere Akustik, mehr Komfort: Die feste Verbindung mit der schweren Unterkonstruktion unterbindet effektiv das Entstehen von Hohlklängen und unangenehmen Knarrgeräuschen oder Vibrationen beim Begehen. Dadurch wird der Geh- und Trittschall erheblich reduziert, da die Schallwellen gedämpft werden. Das resultierende Gehgefühl wird als wertiger und solider empfunden.
  • Gestaltung und Reparatur: Das Verkleben ermöglicht das durchgehende Verlegen von größeren Flächen und über Türdurchgängen hinweg, sodass auf störende Trennprofile verzichtet werden kann. Im Falle einer Beschädigung können einzelne Dielen durch einen Fachmann ersetzt oder herausgefräst werden. Zudem ist das Abschleifen des Bodens zur Oberflächenrenovierung einfacher und präziser möglich, da durch die starre Verbindung keine Schwingungen oder ein Nachgeben des Holzes unter der Maschine auftreten.

Nachteile der vollflächigen Verklebung

  • Höherer Aufwand und Kosten: Die vollflächige Verklebung ist mit höheren Materialkosten (Parkettkleber ist teuer) und einem erhöhten Arbeits- und Zeitaufwand verbunden. Aufgrund der Komplexität ist die Ausführung eher erfahrenen Heimwerkern oder Fachleuten zu empfehlen.
  • Strikte Untergrundanforderungen: Es gelten hohe Ansprüche an die Beschaffenheit des Untergrunds. Er muss eben, fest, sauber und rissfrei sein (gemäß DIN 18356). Risse müssen kraftschlüssig geschlossen und die Verklebung nur auf dem "nackten" Untergrund erfolgen.
  • Aufwändige Entfernung: Verklebtes Parkett lässt sich nicht zerstörungsfrei demontieren. Die Entfernung ist arbeitsintensiv und erfordert anschließend in der Regel eine Instandsetzung des Estrichs zur Beseitigung von Kleberresten.
  • Verzögerte Nutzung: Der Parkettboden ist nicht sofort begehbar. Es muss eine Aushärtezeit des Klebstoffs von typischerweise 12 bis 48 Stunden eingeplant werden, bevor der Boden voll belastet oder weiterbehandelt werden kann.

Schwimmende Verlegung: geringe Kosten, unkompliziert, heimwerker-tauglich

Die schwimmende Parkett-Verlegung benötigt keine feste Verbindung mit dem Untergrund. Stattdessen werden lediglich die Parkettdielen mithilfe von Klicksystemen mechanisch verriegelt, kombiniert mit einer Unterlagsbahn. Letztere gleicht Unebenheiten beim Untergrund aus und dämmt den Schall. Mineralische Untergründe mit aufsteigender Feuchtigkeit benötigen auch eine integrierte Dampfbremse.

Vorteile der schwimmenden Verlegung

  • Einfache und zügige Verlegung: Die Installation ist im Vergleich zur vollflächigen Verklebung schnell, sauber und unkompliziert umsetzbar. Moderne Klick-Systeme ermöglichen die Verriegelung der Dielen untereinander ohne Klebstoff.
  • Geringe Kosten – auch durch einfache Selbstverlegung: Sie profitieren von geringeren Materialkosten – etwa durch den Wegfall von teurem Parkettkleber. Wenn Sie darüber hinaus die Verlegung selbst vornehmen (welche bei der schwimmenden Verlegung gut möglich ist), sparen Sie den Kostenaufwand für einen Bodenleger.
  • Geringe Anforderungen an Untergrund: Die Verlegung stellt geringere Ansprüche an den Untergrund als das Verkleben. Sie gleicht leichte Unebenheiten aus und ist oft direkt auf Altbelägen (wie Fliesen) oder nicht perfekten Estrichen möglich, vorausgesetzt die Basis ist ausreichend fest und eben.
  • Schnelle Nutzbarkeit: Der Boden kann sofort nach der Verlegung betreten werden. Er lässt sich zudem zerstörungsfrei demontieren, was theoretisch eine (wenn auch selten genutzte) Wiederverwendung bei einem Umzug ermöglicht.

Nachteile der schwimmenden Verlegung

  •  Akustik und Hohlklang: Schwimmend verlegtes Parkett ist lauter als verklebtes. Der Luftspalt zum Untergrund wirkt als Resonanzkörper, verstärkt Trittschall sowie Gehgeräusche (Hohlton) und schließt Knarrgeräusche nicht aus.
  • Wärmeübertragung bei Fußbodenheizung: Der Luftspalt wirkt als isolierender Puffer, erhöht den Wärmedurchlasswiderstand und verzögert die Wärmeabgabe. Dies steigert den Energiebedarf, da eine effiziente Wärmeübertragung (wie bei Verklebung) verhindert wird.
  • Dimensionsstabilität und Fugen: Die Verlegung verhindert nicht das natürliche Quell- und Schwindverhalten (Arbeiten) des Holzes. Die lose Fläche bewegt sich als Ganzes, was bei trockener Luft (z. B. im Winter) Fugenbildung begünstigt. Der Boden kann beim Begehen leicht nachfedern.
  • Dehnfugen und Profile: Das Arbeiten der Gesamtfläche erfordert breite Dehnungs- und Randfugen (oft 10–20 mm) zu Wänden und anderen festen Bauteilen. Diese Fugen benötigen entsprechend breite Sockel- oder Übergangsprofile zur Abdeckung.
  • Belastbarkeit und Renovierbarkeit: Die Dielen sind geringer belastbar als bei Verklebung. Ein Abschleifen ist erschwert, da die Dielen unter der Schleifmaschine "flattern" können, was zu ungleichmäßigem Abtrag führt. Auch der Austausch einzelner Dielen ist schwierig.

Schlussbetrachtung: Verklebung oder schwimmende Verlegung?

Betrachtet man die vorgestellten Aspekte, wird deutlich: Es gibt keine absolut bessere Lösung. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile! Folgende Gedanken können bei der Entscheidung hilfreich sein:

  • Sie haben eine Fußbodenheizung? Dann empfehlen wir stark die Verklebung, um die Effektivität der Heizung zu optimieren!
  • Sie streben ein möglichst günstiges Budget an? Die Materialkosten sind bei der schwimmenden Verlegung geringer – erst recht, wenn Sie selber Hand anlegen, statt einen Bodenleger zu finanzieren.
  • Sie mögen es, alle paar Jahre einen neuen Parkettboden ins Zuhause zu bringen? Die Entfernung ist deutlich einfacher bei der schwimmenden Verlegung!
  • Sie suchen eine hochwertige und langfristige Lösung? Die Verklebung sorgt dafür, dass der Boden besonders homogen liegt. Fugen werden reduziert, und auch ein Abschleifen für eine längere Nutzungsdauer ist deutlich einfacher! Parkett kann über Generationen halten. Wenn Sie in ein exklusives Premium-Parkett investieren, spricht dies für eine vollflächige Verklebung.

Sie haben noch Fragen? Kommen Sie uns doch einmal besuchen in Rosdorf bei Göttingen! Bei uns erwarten Sie eine ansprechende Bodenausstellung sowie freundliche Fachberater, die Ihnen rund um Kauf und Verlegung von Parkett weiterhelfen.